bedeutet im japanischen in etwa: „Begegnung der Hände"
Damit werden Wettkampf- und Trainingsformen in japanischen Kampfkünsten bezeichnet.
Im eigentlichen Wettkampf stellt das Kumite den Kampf zweier Gegner ohne vorherige Absprache der Techniken dar. Im Training können je nach Kampfsportart unterschiedliche Stufen des Kumites existieren, in denen die Angriff- und Abwehrtechniken - je nach Stufe - vorgeschrieben sein können.
Gohon Kumite
Beide Partner stehen sich im Shizentai gegenüber. Gruß im Stand.
Der Angreifer findet durch Ausstrecken beider Arme mit Fäusten die richtige Distanz in der gewählten Angriffsstufe.
Einnehmen der Ausgangsstellung Zenkutsu-Dachi, rechter Fuß zurück mit Gedan-Barai.
Ansagen der Angriffsstufe.
Fünfmaliger Angriff; den letzten Angriff mit Kiai;
Der Verteidiger ist fünfmal mit der Abwehr zurückgegangen. Nach der fünften Abwehr kontert er mit Kiai. Der Verteidiger setzt den hinteren Fuß vor in Shizentai, der Angreifer geht in Shizentai zurück.
Das Gleiche von der anderen Seite und danach mit der anderen Angriffsstufe. Die Übung wird durch Gruß im Stand beendet.
Sanbon Kumite
Wie Gohon Kumite, jedoch nur mit drei Angriffen
Kihon Ippon Kumite
Beide Partner stehen sich im Shizentai gegenüber.
Gruß im Stand.
Der Angreifer findet durch Ausstrecken beider Arme mit Fäusten die richtige Distanz in der gewählten Angriffsstufe.
Einnehmen der Ausgangsstellung Zenkutsu-Dachi rechts bzw. links zurück mit Gedan-Barai (Fußangriffe aus Chudan Kamae).
Ansagen der Angriffsstufe, (2-3 Sek. Konzentration)
Einmaliger Angriff mit Kiai. Nach Zanshin (2-3 Sek.)
Rückkehr in Shizentai und erneuter Beginn des oben stehenden Vorgangs.
Die Übung wird durch Gruß im Stand beendet.
Kaeshi Ippon Kumite
Beide Partner stehen in Zenkutsu-Dachi in Chudan-Kamae.
Tori greift mit der ersten Technik an, Uke geht einen Schritt mit Abwehr zurück;
anschließend greift Uke selbst mit einem ganzen Schritt mit einer neuen Technik an.
Tori (jetzt als Verteidiger) geht mit einer Abwehr zurück und punktet mit Gegenangriff.
Jiyu Ippon Kumite
Das Jiyu Ippon Kumite ist die letzte Stufe vor dem Jiyu Kumite (freier Kampf). Daher hängt die Ausführung davon ab, inwieweit sich der Karateka vom Kihon Ippon Kumite zum freien Kampf entwickelt hat. Je weniger er den freien Kampf beherrscht, desto formaler sollte der Ablauf des Jiyu Ippon Kumite gezeigt werden.
Grundsätzlich gilt:
Sinnvolles Bewegen des Angreifers vor dem Angriff ist erwünscht, um sich eine Gelegenheit zum Angriff zu erarbeiten. Dabei muß der Verteidiger die Angriffsfläche freigeben. Der Verteidiger soll vor dem Angriff so wenig wie möglich zurückweichen, um dem Angreifer die Einnahme des gewünschten Abstands zu ermöglichen.
Der Angriff soll stehen gelassen werden, um einen korrekten Gegenangriff zu ermöglichen. Der Gegenangriff muß zurückgeschnappt werden! Nach dem Gegenangriff wahren beide Partner Zanshin durch Auseinanderrücken und Einnehmen von Chudan Kamae, bevor sie in die neue Ausgangsstellung zurückkehren. Der Angreifer soll zeigen, daß er den Verteidiger ohne dessen Abwehr hätte ernsthaft gefährden können.
Der Verteidiger muß dem Angriff standhalten können und hat in seinem Gegenangriff eine hohe Effektivität und ein Höchstmaß an Kontrolle zu zeigen, da der Angreifer den Gegenangriff nicht abwehrt. De-Ai-Techniken, d.h. Kontertechniken, die gleichzeitig mit der Technik des Angreifers ausgeführt werden, sind im Prüfungskumite nicht erwünscht.
Jiyu Kumite
Hier soll der Kämpfer demonstrieren, daß er sich mit den gelernten Techniken frei bewegen und diese ohne eigene oder die Gefährdung des Gegners anwenden kann. Dabei ist unerheblich, wer den Prüfungskampf "gewinnt".
Sinnvolle Kampfhaltung, richtiges Abstandsgefühl, insbesondere für die ausgeführten Techniken, Erkennen und Ergreifen von "Gelegenheiten", die Fähigkeit einen "Ippon" (Kampfpunkt) zu erreichen, Konditionsstärke und nicht zuletzt Fairness sind Kriterien des Jiyu Kumite.